Taminataler Derby-Desaster
Erwartungsvoll stieg der FC Taminatal am Samstag in das Heimderby gegen die dritte Mannschaft des FC Mels. Am Ende lautete das klare Verdikt 1:6 für zuungunsten der Heimmannschaft. Wie konnte es zu solche einem Debakel kommen?
Hart aber fair verlief der Match gegen den FC Mels III, die Kontrahenten schenkten sich nichts, der gegenseitige Respekt prägte das Spiel aber durchgehend.
Fotos: Norbert Schneider
Eigentlich wäre alles bereit gewesen für einen weiteren Taminataler Erfolg. Gutes Wetter, ein attraktiver Matchgegner und ein gutes Zuschaueraufkommen. Doch am Schluss kam es ganz anders. Beide Mannschaften begannen verhalten in die Partie, doch nach zwanzig Minuten des Abtastens gerieten die Pfäferser durch einen von Stephan Lins sicher Verwandelten Handselfmeter in Rückstand. Der FCT hatte danach eine sehr gute Phase und Hannes Schlegel nutzte seine Chance zum vielumjubelten Ausgleichstreffer (34.). Noch lief vieles nach Plan auf dem Rietli, doch dies änderte sich kurz vor der Pause. Mit dem Kopf vielleicht schon beim Pausentee, erhielt der FCT in der 43. Und 45. Minute gleich ein Doppelpack.
In der Pause sah man beide Trainer vehement auf die Spieler einreden. Bei Wiederanpfiff zeigte sich, dass die Ansprache von FC Mels Trainer Oliver Thüring wohl mehr Wirkung entfaltete. Die dritte Melser Mannschaft legte los wie die Feuerwehr, der FCT hielt aber noch stark dagegen und kam seinerseits zu Möglichkeiten. Das Spiel wurde zunehmend ruppiger, es gab einige Fouls auf beiden Seiten, doch darf lobend erwähnt werden, dass beide stets fair miteinander umgingen und es keinerlei Reklamationen gab. So hatte musste Schiedsrichter Jovicic auch keine einzige Verwarnung aussprechen. In der 64. Minute schwindet dann die Hoffnung der Taminataler, als der sehr stark aufspielende Diego Truninger auf 1:4 erhöhte. Mit seinem zweiten Treffer eine Viertelstunde später besiegelte Truninger dann das Schicksal der Heimmannschaft an diesem Samstag endgültig. Nun sehnten sowohl Zuschauer als auch Spieler den Schlusspfiff herbei, doch die Melser Stürmer legten noch einen drauf und erzielten das 1:6 kurz vor Spielende.
Neben den Enttäuschten Gesichtern der FCT-Spieler und Anhänger sah man auf dem Rietli Freudestrahlende Melser 5. Ligisten. Für sie ist dieser klare erste Saisonsieg im Rietli etwas ganz Besonderes, machte ihnen der FC Taminatal in der Vergangenheit doch so oft das Leben schwer. Beeindruckend war aber auch, wie schnell die unterlegene Mannschaft sich wieder gefasst hatte und nach dem Spiel mit dem heute klar besseren Gegner das Spiel Revue passieren liess. (bn)
FC Taminatal – FC Mels 1:6 (1:3)
Rietli. – 90 Zuschauer. – SR: Dragan Jovicic
Tore: 19. Lins (Handselfmeter) 0:1. 34. Schlegel 1:1. 43. Lins 1:2. 45. Tschirky 1:3. 64. Truninger 1:4. 79. Truninger 1:5. 85. Wildhaber 1:6.
Taminatal: Frischknecht; F. Jäger, Winkler, C. Jäger; Jan Kohler, Brander, M. Bislin, Stieger, Riederer; Fuchs, Mikulic. – Auswechselspieler: Jé. Kohler, Schlegel, P. Sharkyatsang, Kressig, R. Jäger, Saxer.
Mels III: Michel; F. Ackermann, Moser, Lippuner, Vogler; Canal, Thüring, Truninger; M. Ackermann, Tschirky, Lins – Auswechselspieler: Wildhaber, Arakawa, Aggeler
Bemerkungen: Taminatal ohne Abreu, T. Sharkyatsang, S. Bislin.
Stimmen zum Spiel:
Oliver Thüring, Trainer FC Mels
«Entscheidend war, dass wir mit dem versenkten Elfmeter gleich zu beginn in Führung gehen konnten. Den Doppelschlag sprach ich in der Pause an und sagte meinen Spielern, nun dürften sie ja nicht lockerlassen. Wenn der FCT den Anschlusstreffer erzielt hätte, wäre es ein anderes Spiel geworden. Wir sind überglücklich, die ersten Saisonpunkte in Pfäfers geholt zu haben.»
Thomas Horni, Trainer FC Taminatal
«Gegen Ende haben wir alles nach vorne geworfen, wie das dann eben oft so ist, liefen wir in Konter rein. Die Melser traten äusserst stark und robust auf, waren uns läuferisch mindestens ebenbürtig. Wir hätten in Halbeit eins unsere Chancen nutzen müssen, so bleibt leider nur eine sehr harte Niederlage, die sich nicht schönreden lässt.»
Quelle: Sarganserländer