UNSER RIETLI IM ÜBERBLICK

Sportplatz Rietli

Der Sportplatz Rietli, das Zentrum des Fussballs im Taminatal, wurde 1984 gebaut. Ein Markenzeichen des Rietlis ist das kleine Spielfeld. Dies hat schon manchen Gegner zum Verzeifeln gebracht. Speziell ist auch, dass das Feld in einer Absenkung liegt. Für die Zuschauer ein Genuss, die Spiele aus erhöhter Position zu schauen. Mit den stets zahlreichen Fans wird aus dem Rietli schnell einmal ein Hexenkessel.

Sanierung

Nach über 30 Jahren wurde der Platz nun erstmals saniert, denn über die Jahre nahm die Beanspruchung des einzigen Fussballfeldes kontinuierlich zu. Inzwischen gehören zum Verein neben einer Aktiv- und einer Veteranenmannschaft auch eine Juniorenabteilung mit über 50 Kindern. Durch diese Mehrbelastung und eine ungenügende Entwässerung hat der Rasen gelitten. Vor allem im Herbst sind Spielabsagen bei Regenwetter keine Seltenheit.

Dank Gemeinden, Sport-Toto, vielen Gross- und Kleinsponsoren konnte die Finanzierung sichergestellt werden. Im November 2016 haben die Bauarbeiten begonnen. Seit Frühling 2018 kann nun – nach einem Jahr im Exil – wieder auf dem Rietli gekickt werden.

Entstehung

Am 7. Oktober 1970 trafen sich Vertreter der Politischen Gemeinde, der Sekundarschulgemeinde Pfäfers-Vättis, der Primarschulgemeinde, der Kirchgemeinde und der Ortsgemeinde Pfäfers sowie der Klinik St. Pirminsberg zu einer Sitzung über den Bau eines Sportplatzes. Eine Kommission erhielt den Auftrag, Planung, Bodenfrage und Finanzierung abzuklären. Sie bestand aus den Herren Christian Nigg, Anton Schürpf, Pius Dudler, Josef Riederer und Eduard Burger. Als Standort für den Platz wählte die Kommission das «Rietli», wo sich damals die Gemeindegärten der Ortsbürger befanden. Am 21. 11. 1970 beschloss die Ortsgemeinde Pfäfers an einer ausserordentlichen Bürgerversammlung, das Rietli für den Bau eines Sportplatzes unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Das Projekt sah ein Fussballfeld, eine Laufbahn mit Weit- und Hochsprunganlage, Umkleide- und Geräteräume sowie einen Robinsonspielplatz vor. Im Verlauf der Arbeiten zeigte sich aber, dass der Kostenvoranschlag auf keinen Fall eingehalten werden konnte, trotz Fronarbeit und grosszügiger Preisnachlässe der Unternehmer. Deshalb fielen die Umkleideräume, die Hochsprunganlage und der Kinderspielplatz dem Rotstift zum Opfer. Das Fussballfeld erhielt nicht die geplante Breite, da auf der Westseite massiver Fels zum Vorschein kam. Die Schlussabrechnung für das reduzierte Projekt belief sich schliesslich auf Fr. 145’573.80, die im wesentlichen von den beiden Schulgemeinden getragen wurden. Beiträge leisteten auch die Politische Gemeinde, die Klinik St. Pirminsberg und der Sport-Toto-Fonds.

Der Platz wurde von der Dorfjugend ausgiebig benutzt. Regelmässig trafen sich die Fussballbegeisterten im Rietli und trugen manchen heissen Wettkampf aus. Bei aller Freude über den Platz war aber nicht zu übersehen, dass dieser Mängel aufwies. Die Entwässerung stellte sich als ungenügend heraus und die Masse genügten nicht für die Austragung von Ligaspielen. Deshalb war auch die Gründung eines eigenen Fussballklubs nicht möglich. Dabei bestand bereits in der Saison 1971 / 72 eine Juniorenmannschaft in Pfäfers. Sie war von den Herren Peter Bislin und Rudolf Vesti mit viel Idealismus aufgebaut worden. Offiziell trat sie als Mannschaft des FC Bad Ragaz in der Meisterschaft an. Sie hatte aber selber für die Reise- und Schiedsrichterspesen sowie für die Trikots aufzukommen. Dies war nur möglich durch die grosszügigen Spenden, die dem Klub aus dem Dorf zuflossen. Daneben griffen die Herren Bislin und Vesti auch tüchtig in die eigenen Taschen, wie aus den Abrechnungen hervorgeht. Zahlreiche heutige Aktive profitierten damals zum ersten Mal von einem geregelten Trainings- und Spielbetrieb, so gehörten z. B. Mario Bislin, Martin Kohler, Johannes Nigg, die Brüder Daniel und Walter Bislin, Josef Schwitter und andere mehr zum Kader.
Das Team schlug sich anfangs recht gut, so finden sich unter anderem auch Auswärtssiege über Buchs und Landquart in der Statistik. Als dann feststand, dass der Platz in Pfäfers keine Meisterschaftsspiele erlauben würde, liess die Begeisterung nach und die Mannschaft geriet in Personalnot. Schliesslich musste das hoffnungsvolle Unternehmen abgebrochen werden. Akten und Vereinsvermögen wurden bei einer neutralen Stelle deponiert, bis sich im Frühling Vertreter des FC Taminatales mit Herrn Peter Bislin zu einer Besprechung trafen. In deren Verlauf übergab Herr Bislin dem FCT die gesamten Akten und das Vereinsvermögen, welches sich auf ansehnliche Fr. 1400.- belief.

Der Wunsch nach einem eigenen FC blieb aber bestehen und am 2. Oktober 1982 trafen sich im Hotel Adler, Pfäfers, rund 30 Personen zu einer Orientierungsversammlung über die Gründung eines Klubs. Es wurde eine Offerte für die Erweiterung des Platzes durch die Verlegung der Laufbahn eingeholt. Der Kostenbetrag von FR. 75 345.- versetzte den Initianten einen ersten Schrecken. Der Löwenanteil dieser Summe entfiel auf die Neuerstellung der Bahn (ca. Fr. 35’000.-). Die Interessenten gelangten darauf an den Sekundarschulrat mit der Bitte, der Platz sei auf die vom Fussballverband geforderten 45 x 90 m zu erweitern. Der Schulrat erklärte sich bereit, dies im Verlauf der ohnehin vorgesehenen Platzsanierung zu verwirklichen. Die Kosten seien aber Sache des Klubs. Hingegen könne die Neuerstellung der Bahn durch die Schule erfolgen, weil diesen den Anforderungen nicht mehr genüge (Risse durch Setzungen etc.). Dadurch reduzierte sich der Kostenvoranschlag des FCT auf realistische Fr. 35’000.-.

Am 1. Juli 1983 wurde im Hotel Adler, Pfäfers, im Beisein von 44 Mitgliedern der Fussballklub Taminatal gegründet. Dieser gab die nötigen Arbeiten sofort in Auftrag. Bereits am ersten Tag bissen die Baggerzähne knirschend auf massiven Fels und die Initianten begannen erstmals zu ahnen, auf was sie sich bei diesem Unternehmen eingelassen hatten. Unter fachkundiger Leitung von Röbi Kohler, St. Margrethenberg, wurde der Fels mit über 200 Bohrlöchern für die Sprengung vorbereitet. Bis es soweit war, wurde mancher Tropfen Schweiss vergossen. Keiner der Fronarbeiter stammte vom Baufach, und die Ausdrücke, die fielen, wenn eine Bohrstange klemmte oder wenn unter Humusschicht ein neuer Felsklotz zum Vorschein kam, waren nicht immer druckreif. An einem Samstagnachmittag wurde schliesslich dieses grösste Hindernis für den Platzausbau mit einem hörenswerten Knall beseitigt.

Das neue Laufbahntrasse konnte nun erstellt und die Böschung hergerichtet werden. Die Sekundarschulgemeinde liess nun den ganzen Platz neu humusieren und gründlich drainieren. Der Schulrat entschloss sich dabei für das sogenannte Intergren-Verfahren, das auch nach starken Regengüssen eine rasche Entwässerung des Platzes garantiert. Es handelt sich dabei um eine Investition, die auch dem FC sehr entgegenkommt und für die er der Sekundarschule dankbar ist. Die Totalkosten für die Sekundarschule beliefen sich schliesslich auf rund Fr. 120’000.- , während der FC (ohne Fronarbeit) circa Fr. 40’000.- aufwenden musste. Jedenfalls durfte man feststellen, dass das Werk gelungen war. Dies fanden auch die elf (!) Kühe, die im Herbst auf den Platz einbrachen und sich am frischen Rasenteppich gütlich taten. Als letzte Arbeit wurde nun noch die Beleuchtung in Angriff genommen, die einen reibungslosen Trainingsbetrieb auch an den kurzen Abenden erlauben sollte. Bruno Bürer, Pfäfers, hatte bereits während dem Platzbau die nötigen Vorbereitungen (Einlegen der Leerrohre, Erstellen der Sockel für die Masten) getroffen.

Die Finanzierung dieser Platzerweiterung wurde vor allem durch zwei Faktoren möglich: Einerseits durch eine spendefreudige Bevölkerung, die über Fr. 12’000.- in die Klubkasse fliessen liess und andererseits durch einen Sport-Toto-Beitrag von Fr. 19’550.-. Ein besonderer Dank ging dabei an Herrn Josef Gulde, dem Präsidenten des Kantonalverbandes, dessen Einsatz und Wohlwollen es zu verdanken ist, dass wir zu diesem Beitrag kamen. Zu jenem Zeitpunkt waren wir nämlich nicht Mitglied des Verbandes, was sonst Bedingung für die Ausrichtung von Beiträgen ist.

Meilensteine